Verpasst man die Autobahn-Ausfahrt Schaffhausen Süd wird die Anfahrt nach Beggingen eher abenteuerlich, führt über Kiesstrassen durch einen Naturpark mit grossen Wäldern. Einmal angekommen fühlt man sich aber schnell wohl am nördlichsten Rand der Schweiz. Vergangenen Sonntag fand dort das Schaffhauser Kantonalschwingfest statt. Der wolkenlose Himmel und die hohen Temperaturen liessen die 1300 Zuschauer und die 130 Schwinger ordentlich schwitzen. Den Tagessieg holte sich der Appenzeller Michael Bless mit einem sehr starken Notenblatt und der Maximalpunktzahl von 60,00 Punkten.
Das Schwingfest hatte eine recht gute Beteiligung von Spitzenschwingern, neun davon mit eidgenössischem Eichenlaub ausgestattet. Umso erfreulicher ist die Ausbeute der Schwinger vom Klub vom rechten Zürichseeufer. Gleich zwei von den angetretenen fünf Schwingern konnten den begehrten Kranz mit nach Hause nehmen.
Im starken sechsten Rang platzierte sich Shane Dändliker. Mit vier Siegen und einem Gestellten erreichte er 56,75 Punkte. Der Feldbacher durfte gleich zu Beginn gegen einen Eidgenossen ran. Martin Herrsche entschied das recht ausgeglichene Duell nach viereinhalb Minuten für sich. Gang zwei und drei gewann er im Schnellzugtempo gegen Dominic Keller und Christian Schnyder mittels Sempach Spezial. Im vierten Durchgang wartete dann Stefan Burkhalter. Gegen diesen Eidgenossen hat er bisher eine ausgeglichene Bilanz. So ging der Kampf nach zähem Abtasten unentschieden aus. Die Durchgänge fünf und sechs brachten wieder zwei Siege gegen Janosch Kobler und Florian Pfister. Der Kranz war Tatsache.
Nicola Wey hatte gleichviele Punkte mit einem nicht minder starken Notenblatt. Im Anschwingen packte er Valentin Mettler. Im zweiten Gang liess ihm Eidgenosse Raphael Zwyssig keine Chance. Simon Held und Dominik Winzeler hatten dann ihrerseits in Durchgang drei und vier nicht viel mitzureden. Bei beiden wendete er sauber gedrehte Kurzschwünge an. Gang vier wurde gegen Eidgenosse Tobias Krähenbühl ausgerufen. Der Stäfner schwang frech und gestaltete den Durchgang über fünf Minuten aktiv mit. Der Sieger hiess dann Krähenbühl. Im sechsten Gang um den Kranz bekam er das Berner Schwergericht Christian Rentsch lange zu wenig eng in die Finger. Seine gute Kondition liess ihn aber kurz vor Schluss den siegbringenden Hüfter ansetzen. Kranz. Für seine Topform sprach auch schon die Teilnahme am Weissenstein Bergklassiker oder die starke Leistung auf dem Ricken von vergangener Woche mit einem sehr starken Notenblatt inklusive zwei Siegen gegen Teilverbandskranschwinger.
Auch Michael Buchmann konnte im sechsten Gang nach drei Siegen um den Kranz schwingen. Harte Benotungen der Kampfrichter in den vorangegangenen Gängen und eine nochmals harte Entscheidung zu Ungunsten des Hombrechtikers liessen aber den Kranztraum platzen. Platz 12 mit 55,25 Punkten.