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ESAF Estavayer 2016

MW. Endlich war es soweit. Am 26. August um 08:00 Uhr startete pünktlich der grösste Schwingerwettkampf, welcher alle drei Jahre in abwechselnden Kantonen und Teilverbänden ausgetragen wird. Dieses Jahr an der Reihe war der Kanton Fribourg aus dem Teilverband Südwestschweiz. Die grösste mobile Arena Europas stand in Payerne VD, gleich neben Estavayer, auf dem Militärflugplatz und war ausverkauft mit 52016 Zuschauern.

Alle 275 Schwinger mussten sich ihre Teilnahme erkämpfen. Nämlich indem sie unter dem Jahr mindestens einen kantonalen Kranz erschwangen. Die einzigen Nichtkranzer waren die Auslandschweizer, 8 an der Zahl, von welchen einzig Frank Kaech einen Kranz holte am Schaffhauser Kantonalen.

Als Favoriten gehandelt wurden mehrheitlich die üblichen Verdächtigen aus Bern, Sempach, Stucki und Wenger, dazu die jungen Wilden aus dem Nordosten, Orlik und Giger oder vielleicht noch ein Schuler aus der Innerschweiz. Nun, es kam anders. Bis auf Schwingerkönig Wenger, welcher früh aus dem Rennen schied nach bescheidenen Leistungen gegen aber sehr starke Gegner, spielten zwar alle genannten wichtige Rollen um die vordersten Plätze, aber Schwingerkönig 2016 wurde Matthias Glarner. Der gescheite Berner verdiente sich die Krone vor allem mit einem von seiner Seite aus sehr intelligent taktierten Schlussgang. Er liess den Jüngling aus Maienfeld anrennen und sich verausgaben bis dieser nicht mehr genug Kraft hatte um einen seiner vielen vielen Angriffe zu Ende zu drehen. Es sah aus als hätte er dann leichtes Spiel den sehr kräftigen Orlik auszuleeren. Mit nur einem Gestellten und sieben Siegen aus acht Gängen gibt es aber keinen Zweifel am neuen Schwingerkönig.

Auch der Schwingklub Zürichsee rechtes Ufer war vertreten und hatte mit Nici Wey nach über dreissig Jahren Nichtteilnahme endlich wieder einen Teilnehmer. Leider kam er nicht über das Minimalziel, die Teilnahme an und für sich, hinaus. Zum Answchwingen bekam er es mit David Egli aus der Innerschweiz zu tun. Einige Klubmitglieder machten sich aufgrund dieser Einteilung berechtigte Hoffnungen, bringt Nici doch bei gleicher Grösse 15 kg mehr auf die Waage. Am Ende des Gangs sprach aber Eglis Erfahrung für ihn. Wey erhielt die Minimalnote von 8,50 Punkten, wie auchfür Gang 2 und 3. Im vierten Gang durfte er gegen einen Amerikaner ran. Nici machte erfreulicherweise kurzen Prozess mit dem Nichtkranzer, welcher mit dem Rollstuhl abtransportiert werden musste. Die Rennleitung verkündete dann, dass alle Schwinger mit 35,75 Punkten und mehr am Sonntag schwingen dürfen. Wey hatte 35,50, schlitterte also haarscharf am zweiten Ziel, am Sonntag schwingen, vorbei.

Allgemein kann man sagen, dass die Berner ihrer Favoritenrolle unter den fünf Teilverbänden gerecht wurden. Sie holten 17 Kränze, gefolgt von den Innerschweizern mit 14 und den Nordostschweizern mit 10. Die Nordwestschweizer holten fünf Auszeichnungen während die Gastgeber leer ausgingen.

In drei Jahren findet das Fest in Zug statt. Wieder am letzten Augustwochenende. Einige Schwinger werden dann noch besser sein. Einige Junge kommen dazu. Und einige werden wir dort nicht mehr sehen.

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