Am diesjährigen Berchtoldstag, einem in reformierten Kantonen arbeitsfreien Nachfeiertag, trafen sich 137 Schwinger vor 1350 Zuschauern in der Saalsporthalle in Zürich. Von den Schwingern aus allen Teilverbänden ausser dem Bernischen waren sieben Eidgenossen, drei davon in Estavayer 2016 gekürte.
Um den Tagessieg schwangen im Schlussgang der Favorit Armon Orlik aus Maienfeld gegen den Titelverteidiger Michael Bless aus Gais. Nach 4:45 Minuten erwischte der Bündner den Appenzeller mit einem schönen Kurz-Fussstich. Mit 59.25 Punkten machte der Bündner genau damit weiter womit er im alten Jahr aufgehört hat, nämlich damit, ein Fest nach dem anderen zu gewinnen. Auch Bless hatte einen sehr starken Tag mit einem sehr anspruchsvollen Notenblatt. Gegen Orlik konnte er aber nur durch Konter gefährlich werden.
Aus dem Schwingklub Zürichsee rechtes Ufer nahmen Nicola Wey, Shane Dändliker, Michi Buchmann, Dani Kunz und Remo Käppeli teil. Für Käppeli, Jahrgang 2001, ist es die erste Saison bei den Grossen. Die Einteilung am Berchtelis berücksichtigte dies. Remo meinte, er hätte gegen zwei von seinen vier Gegnern schon gewonnen. Allerdings war er sehr nervös, so reichte es ihm mit einem Gestellten und drei Niederlagen nicht in den Ausstich. Am besten lief es Wey und Dändliker. Beide schafften vier Siege, wobei Dändliker mit einem halben Punkt mehr im siebten Rang der beste zürcher Nichtkranzer war. Auch gestern überzeugte der Feldbacher wieder mit sehr starken Leistungen gegen Kranzschwinger, Vestner verräumte er platt, gegen den starken nordwestschweizer Hügli langte es ihm fast zu einem Sieg, leider war der Platz aber zu klein. Auch Wey überzeugte. Nach seiner Fussverletzung, zugezogen beim Handballspiel, gelang dem Stäfner sofort wieder eine starke Leistung. Als Kranzschwinger ist es klar, dass auf seinem Notenblatt jeweils mehr Sternchen zu sehen sind. Er besteht die Tests gegen Kantonalkranzer mittlerweile easy, das nächste Ziel wird sein, auch gegen Teilverbandskranzer bestehen zu können. Buchmann begab sich diesen Montag auf eine chilbimässige Bergundtalfahrt. Gelang ihm im Anschwingen ein Plattwurf, folgte im Gang 2 eine Minimalnote. Im dritten wieder platt folgte sogleich die 8,50 dann wieder 10,00 usw. Bei Kunz meint man immer es läge doch mehr drin. Das tut es wahrscheinlich auch, allerdings wird er den Beweis selber erbringen müssen. Kriegt er seine Nervosität in den Griff, liegt auch bei ihm der langersehnte Kranz in Reichweite.
Als bester Zürcher klassierte sich der Obfeldner Marco Nägeli im fünften Rang. Mit nur einem Sternchen nach seinem Namen auf der Rangliste ist er klar unterbewertet. Paul Korrodi von Schönenberg gelang ein Streich indem er den Neueidgenossen Krähenbühl bezwang, er klassierte sich im Rang 8d. Auch der Hinwiler Funk schwang sehr schön. Zwischenzeitlich grüsste er sogar von weit oben an der Tabelle, am Schhluss war es der zehnte Rang, gleich wie Roman Schnurrenberger aus Sternenberg.
Die stärksten Gäste waren die Innerschweizer mit sieben Auszeichnungen und dem Alosener Dominik Waser im sechsten Rang. Nick Alpiger und Tobias Widmer holten für den Nordwestschweizer Teilverband in den Rängen vier und sechs die Kohlen aus dem Feuer. Und mit Samuel Dind aus Vignoble schwang gar ein Südwestschweizer den ganzen Tag zuvorderst mit, im sechsten Gang gelang es ihm den starken Bündner Roman Hochholdinger zu bodigen.
Leider schlug auch wieder mal die Verletzungshexe zu. Mit Roman Bickel erwischte sie ein prominentes Opfer im zweiten Gang.
Tabelle und Statistik auf esv.ch. Handyfilme der Gänge auf youtube unter SZRU. mw